Als 1956 die Strecke Niederhemer – Hemer Amt stillgelegt wurde, verlegte man die bisher direkt vor dem Amtshaus gelegene Ausweiche auf die andere Seite der Straßenkreuzung mit der Hönnetalstraße in Richtung Westig, etwa in die Höhe der Häuser Hauptstraße 119 – 127. Der Kreuzungsbereich wurde somit schienenfrei, da der Verkehr auf der Strecke Hemer – Deilinghofen bereits am 01.05.1955 eingestellt worden war. Der Abzweig nach Deilinghofen erfolgte an der Kreuzung. Durch diese Maßnahme wurde ein besserer Verkehrsfluss auf der Kreuzung in Richtung Sundwig und Deilinghofen erreicht.

Die neue Ausweiche war von der Gleislänge her so angelegt, dass der Zug mit dem mitgeführten Beiwagen auf dem Nebengleis anhalten konnte. Der Triebwagen wurde sodann vom Anhänger abgekuppelt, indem die Splinte in dem Bolzen, der Motor und Beiwagen über die Trichterkupplung zusammenhielt, gelöst wurden. Der Motorwagen fuhr dann vor bis zum Gleisstutzen und der Schaffner legte mittels eines Lederriemens die Lyrabügel für die Stromabnahme aus der Oberleitung um. Danach fuhr der Motorwagen durch das Hauptgleis der Ausweiche in Richtung Westig vor. Anschließend setzte der Triebwagen auf das Nebengleis zurück. Nach dem ankuppeln des Beiwagens konnte sich der Zug in Richtung Westig in Bewegung setzen.

Diese Ausweiche war bis zum 10.05.1959 in Betrieb, da der Abschnitt bis Westig-Drehscheibe mit diesem Tag stillgelegt wurde.